01.03.2003

Nach „Karriere eines Komplotts“ Kritik an „Quiz-Quatschern“
Schwerin (dv). Der stereotype Begriff von der „guten Unterhaltung“, die manche Autoren zu Beginn einer Buchlesung ihrem Publikum wünschen, kam Rainer Popp im Schweriner "Freien Theater Studio TIK" nicht über die Lippen, als er am Samstagabend aus seinem Schlüsselroman „Karriere eines Komplotts“ zu lesen begann. Der Inhalt seines 290 Seiten zählenden Schlüsselromans über den Aufstieg eines deutschen Politikers vom sozial geächteten Schmuddelkind in ein Berliner Spitzenamt gibt auch keinerlei Anhaltpunkt für ein wie auch immer geartetes Amüsement.

Im Gegenteil: Wie bei allen anderen seiner Lesungen zuvor, die Rainer Popp bundesweit vorträgt, herrschte im Saal danach zunächst Betroffenheit vor. In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die Frage, wie gering der Einfluß der Bürgerinnen und Bürger auf die Mächtigen ist, von denen immer mehr ihr Mandat nicht als Auftrag zur Pflichterfüllung ansähen sondern als Stufenleiter zum eigenen Vorteil und zum Ausbau von medialer Popularität, die schließlich, wie einige Beispiele belegten, als Rate- und Plauderonkel im Fernsehen endeten. Ein verheerendes Beispiel sei der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU), der zum „Quiz-Quatscher“ verkommen sei.

"Dieser Roman hält einer ganzen Generation den Spiegel vor; ein unvergleichliches Lesevergnügen, fesselnd von den ersten bis zur letzten Zeile."
Dr. Franklin Rodriguez Abad, Leiter des Freien Theater Studios im TIK

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