Karriere eines Komplotts Köln (dv). Die Diskrepanz hätte nicht größer sein können: Bunte Papierschlangen unter der Decke, Konfetti auf dem Fußboden und Luftballons in allen Farben an der Wand, doch der Text, den Rainer Popp vorlas, verkündete eine andere Botschaft: die von den Machenschaften korrupter Politiker. Die Lesung aus "Karriere eines Komplotts" im Kölner Gasthof "Köhl", die am Sonntagabend stattfand, geriet dem ausgelassenem Treiben des Karnevals tüchtig in die Quere.
Im Nebenraum grölten die angetrunkenen Jecken und forderten vom Köbes eine neue Runde "Kölsch", im Vorderzimmer hörte das Publikum aufmerksam dem Roman-Autor zu, der seinen Zuhörern zu einer Gänsehaut verhalf. Kommentar von Rainer Popp: "Die Szene kommt mir vor wie beim Untergang der Titanic: Das Unheil ist so nahe, doch die Musik spielt fröhlich auf."